Männer müssen 25 Prozent mehr bezahlen

Equal Pay Day | SPÖ-Frauen Aktion macht auf Einkommensunterschiede aufmerksam

Der Equal Pay Day ist der Tag, ab dem Frauen durchschnittlich bis zum Jahresende gratis arbeiten, wenn man ihr Vollzeiteinkommen mit jenem von Männern vergleicht. Für das Bundesland Salzburg bedeutet das, dass Frauen ab dem 2. Oktober 2016 ihre Arbeitskraft zur Verfügung stellen. Hier wurde noch nicht einmal dazu gerechnet, dass Frauen den Hauptteil der unbezahlten Arbeit im privaten Bereich übernehmen.

Einkommensunterschied liegt bei 25 Prozent

Um auf den Einkommensunterschied im Ausmaß von 25 Prozent zwischen Männern und Frauen hinzuweisen, machten die SPÖ Frauen Salzburg mit einer Aktion auf diesen Missstand aufmerksam. „Wir haben uns entschlossen, mit mobilen Kaffeeständen die Schieflage bei den Einkommen einmal umzudrehen. Für Frauen kostete ein Becher Kaffee 75 Cent, während wir Männer einen Euro berappen ließen.  In der Realität ist es genau umgekehrt.  Zwar nicht beim Preis, dafür aber bei der Leistbarkeit und darauf kommt es ja an“, so die SPÖ-Landesfrauenvorsitzende Ingrid Riezler-Kainzner. Der Erlös der Aktion wird einer gemeinnützigen Organisation übergeben.

Gründe für ungleiche Bezahlung sind zahlreich

„Die Gründe sind bekannt: Frauen leisten zwei Drittel der unbezahlten Arbeit und haben sehr oft nur die Möglichkeit, einer unterqualifizierten Arbeit nachzugehen. Dazu kommt noch, dass viele Frauen dazu gezwungen sind, Teilzeit zu arbeiten, weil die Rahmenbedingungen wie etwa die Kinderbetreuung, geschweige denn eine Ganztagsschule, fehlen. Vor allem beim Widereinstieg ins Berufsleben müssen Frauen oft Jobs unter ihrer beruflichen Qualifikation annehmen“, erklärt Ingrid Riezler-Kainzner.

Neben der ungleichen Verteilung unbezahlter Arbeit gibt es vor allem auch in den Unternehmen selbst noch massive Probleme. Hier wirken in erster Linie Männernetzwerke, die sich auf allen Ebenen auswirken. So werden Frauen sogar benachteiligt, wen es um ihre berufliche Weiterbildung geht.  Als Lösung schlagen die SPÖ Frauen Salzburg vor, dass sowohl Frauen wie endlich auch Männer in der Familiengründungsphase in Karenz gehen und später  ihre Arbeitszeit reduzieren. Es solle für die Unternehmen ganz selbstverständlich werden, dass auch Männer ihr Vatersein aktiv leben.

Gerechtigkeit bei der Bezahlung und der Verteilung unbezahlter Arbeit in der Familie kann es nur geben, wenn sich die Arbeitszeiten  auf 28 bis 36 Stunden angleichen“, so Riezler-Kainzner.

Es braucht Einkommenstransparenz

Die SPÖ-Frauen verweisen im Zusammenhang mit der ungleichen Bezahlung zwischen Männern und Frauen darauf, dass vor allem auch die mittelbare Diskriminierung nach wie vor ein großes Problem sei.  Tatsächlich wird die Arbeit in traditionellen Frauenbranchen immer noch schlechter bezahlt. Bereits in den Kollektivverträgen wird diese Diskriminierung sichtbar. Riezer-Kainzner fordert daher: „Die Einkommenstransparenz muss erhöht werden, damit die Entgeltdiskriminierung, ein Ende hat. Frauen bekommen immer noch weniger Zulagen, geringere Prämien und brauchen zusätzliche Sozialleistungen!“

Sozialpartnerschaft gefragt

Im Zuge der Erarbeitung einer neuen progressiven Gleichstellungsstrategie bis 2020 soll die EU klare Richtlinien zu verpflichtenden Entgeltgleichheitsberichten und Vorgaben für die Erstellung der Berichte vorlegen. Ebenso soll ein Modell für diskriminierungsfreie Arbeitsplatzbewertungssysteme entwickelt werden, das richtungsgebend und verpflichtend für die Mitgliedstaaten ist, fordern die SPÖ Frauen.

„Ich werde mich bei unseren EU- Vertreterinnen in Brüssel dafür einsetzen, dass dieser Bereich nicht vergessen wird“, so Riezler-Kainzner.

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