Frauenförderung im Landesdienst reines Lippenbekenntnis der Landesregierung

SPÖ-Frauensprecherin Ingrid Riezler-Kainzner | Der kurz vor Weihnachten vorgestellte Einkommensbericht 2015 des Landes zeigt massiven Handlungsbedarf.
Noch mehr Teilzeitbeschäftigung als in der Privatwirtschaft
Im Amt der Landesregierung sind noch mehr Frauen in Teilzeitbeschäftigung (53,2 Prozent) und damit ist der Wert weit höher als im landesweiten Durchschnitt, der bei 47,7% Prozent liegt. Um der Armutsfalle in der Pension zu entgehen muss das Land Anreize bieten, damit mehr Frauen wieder Vollzeit oder mindestens vollzeitnah arbeiten. „Gerade das Land muss Rahmenbedingungen schaffen, die das ermöglichen“, erklärt SPÖ Frauensprecherin Ingrid Riezler-Kainzner.
Einkommensbericht zeigt auch bemerkenswerte Unterschiede auf:
In der Gruppe Richter sind 51,6% Frauen, sie haben im Durchschnitt 1,6 Dienstjahre weniger und verdienen im Jahr € 15.091 weniger! „Eine so extreme Einkommenslücke ist zu hinterfragen", so Riezler-Kainzner.
„Erst auf Antrag der SPÖ wird der Einkommensbericht im Landtag verhandelt werden."
Weitere Fragen stellen sich: „Gehen Belohnungen und Prämien nur an Männer oder kann nicht auch eine Teilzeitkraft hervorragende Arbeit leisten?“, kritisiert die Vorsitzende der SPÖ Frauen.
Führungspositionen fast nur mit Männern besetzt
Ein weiteres Problemfeld sieht Riezler-Kainzner bei den Abteilungsleiter_innen. „Auch bei den Führungspositionen zeigt sich dass die grüne Handschrift nicht vorhanden ist. So werden von insgesamt 12 Abteilungen des Landes nur zwei von Frauen geführt. Macht magere 16.67%! „Ein Armutszeugnis und ein weiteres Zeichen, dass die Grünen in der Regierung keine ihre Versprechungen halten können“, so Riezler-Kainzner.
Bei 10 Neubestellungen kam nur eine Frau zum Zuge (die inzwischen in Pension gegangen ist). Zum Vergleich: In der Regierung Burgstaller war bei den 15 Abteilungen ein Drittel mit Chefinnen besetzt. „ Wenn Landesrätin Berthold jetzt von Frauenförderung als Selbstverpflichtung redet, ist sie leider zu spät dran. Mit dem Neubestellungen wurden auf Jahre hinaus Fakten geschaffen“, so Riezler-Kainzner.
Frauenanteil bei Aufsichtsrätinnen des Landes auch gesunken
Entgegen dem im Arbeitsübereinkommen formulierten Ziel, 35% der Aufsichtsrät_innen mit Frauen zu besetzen, wurden aktuell nur 23 Frauen und 49 Männer nominiert. Macht eine Quote von 31,5%. In der Regierung Burgstaller waren es übrigens 37% Frauen.
„In Sachen Frauenförderung im Land ist nicht nur wenig geschehen, es gibt sogar massive Rückschritte. Ein Armutszeugnis für die schwarz-Grüne Landesregierung“, so Riezler-Kainzner.