Bildungsferne Salzburger_innen besser unterstützen!

SPÖ-Sozialsprecherin Ingrid Riezler-Kainzner | Leider will Landeshauptmann Haslauer nötige Verbesserungen lediglich prüfen lassen. Und auch dafür war viel Überzeugungskraft nötig.
Berufliche Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen werden im Bundesland Salzburg meist gut angenommen. Salzburger_innen ohne berufliche Ausbildung bzw. „nur“ mit Pflichtschulabschluss hingegen, nehmen solche Bildungsmaßnahmen kaum in Anspruch. SPÖ-Sozialsprecherin Ingrid Riezler-Kainzner vermutet einen Mitgrund für diesen Umstand bei den anfallenden Kurskosten und den aktuellen Förderrichtlinien des Landes.
„Der Förderbetrag ist zwar auf 1.250 Euro erhöht worden, aber nur 50 Prozent der anfallenden Kurskosten werden durch das Land rückerstattet“, so die Kritik von Riezler-Kainzner.
„Menschen, insbesondere Frauen, mit geringen Einkommen scheuen daher die zusätzlichen finanziellen Belastungen, die bei Aus- und Weiterbildungen anfallen. Neben den Kurskosten kommen oft noch Unterrichtsmaterialien, Fahrt- oder Nächtigungskosten dazu. Daher kommt speziell für Wenigverdiener_innen eine Aus- und Weiterbildung oft nicht in Frage“.
80 Prozent der Kurskosten übernehmen und Förderbetrag auf 1.600 Euro anheben
Die SPÖ-Sozialsprecherin brachte daher einen Antrag im Landtag ein, indem sie forderte, dass das Land 80 Prozent der Kurskosten übernimmt und der Förderbetrag auf 1.600 Euro angehoben wird. Der ressortzuständige Landeshauptmann Haslauer wollte diesen Antrag gestern, Dienstag, ursprünglich ablehnen. „Nur wer richtig mitbezahlt, bildet sich engagiert fort“, argumentierte der Landeshauptmann sinngemäß.
„Für den wohl situierten Herrn Landeshauptmann liegt offenbar die Tatsache, dass sich Menschen auch vergleichsweise günstige Bildungsmaßnahmen einfach nicht leisten können, leider außerhalb seiner Vorstellungskraft. Nur durch mehrmaliges Argumentieren war es dann im Laufe der Diskussion möglich, den Antrag samt Forderungen wenigstens prüfen zu lassen“, erzählt Riezler-Kainzner.
Für die SPÖ-Politikerin ist es darüber hinaus unerklärlich, warum das Budget für den Bildungsscheck gleich um 260.000 Euro gekürzt wird. Der Bedarf sei nämlich sehr wohl vorhanden.